Hallo! Wir sind Lisa (frisch approbiert), Claire (frisch approbiert), Anika (frisch approbiert) und Jule (Studentin aus Valencia im 7. Semester).
Aufgeregt starteten wir unsere Reise vom Frankfurter Flughafen aus. Morgens kamen wir dann in Santa Cruz an und wurden vom Flughafen abgeholt und in unsere schöne, geräumige Unterkunft gebracht. Am ersten Tag begleitete uns Nacira in die Stadt, um Handykarten und Materialien für die Praxis einzukaufen. Am nächsten Tag begann dann unsere Arbeit in der Plataforma solidaria - einer Kindertagesstätte.
In den nächsten zehn Tagen behandelten wir von jung bis alt, von Abszessen über Füllungen bis hin zu Extraktionen. Der Zustand der Zähne (besonders der Kinder) hat uns sehr erschüttert. Unser Highlight des Tages war das leckere Mittagessen gemeinsam mit den Kindern, das von den Müttern abwechselnd zubereitet wurde.
Am Wochenende machten wir einen Ausflug zu den Sanddünen Lomas de arena. Macht euch Gedanken darüber, warum so weit weg vom Meer, in der sonst so grünen Landschaft Sanddünen zu finden sind. (Damit könnt ihr Max Steiner beeindrucken) Sonntags besuchten wir noch das Dorf Porongo.
Am Mittwoch wurden wir dann herzlich in der Plataforma von allen Kindern verabschiedet und starteten unsere Abenteuerwoche.
Erster Stopp: Sucre. Nach der eher „einfachen“ Stadt Santa Cruz beeindruckte uns die weiße Kolonialstadt sehr. Wir unternahmen eine kurze Stadtführung und tanzten abends Salsa in einem Restaurant. Mit einer äußerst wilden Taxifahrt ging es weiter nach Potosí. Dort besuchten wir die Casa de moneda und wurden von Jonny durch die Mienen von Potosí geführt (-> YouTube Video Yoko und Klaas in Bolivien). Auch kamen wir dort das erste mal in den Genuss der Cocablätter. Abends fuhren wir mit dem Bus weiter nach Uyuni, wo wir bei -5Grad vollbepackt das Hostel suchten.
Morgens begann dann unsere dreitägige Salartour zusammen mit einem Brasilianerpärchen. Die Tour ist zwar etwas anstrengend, aber äußerst empfehlenswert. Wir fuhren durch vielfältige und atemberaubende Landschaften. Zuerst fuhren wir durch die weite Salzwüste, wo tolle Bilder entstanden und wir einen schönen Sonnenuntergang beobachten konnten. An Tag zwei fuhren wir zu verschiedensten Lagunen, an denen wir auch einige Flamingos sahen.
Auf unserem Weg begegneten uns viele Lamas und Vicuñas. Unser Highlight der Reise waren die Geysiren auf 4950m und unser Abend im Thermalbad unter dem schönsten Sternenhimmel, den wir je gesehen hatten. Von Uyuni aus ging es mit dem komfortablen Nachtbus weiter nach La Paz. Davor aßen wir noch im Restaurant Tika (sehr empfehlenswert!). Angekommen in La Paz frühstückten wir ausgiebig, besuchten den Hexenmarkt (guter Spot um Alpakapullis zu kaufen) und machten eine große Stadführung mit den Seilbahnen.
Mit dem Bus, Taxi und Fähre ging es dann zu unserem letzten Halt - der Isla del Sol. Hier verbrachten wir die letzten 10 Tage der Reise in idyllischer Atmosphäre am Titicacasee. Wir wurden sehr herzlich von Nelsons Familie mit Kindern aufgenommen. Die ersten zwei Behandlungstage verbrachten wir in der Schule, wo wir den Kindern das Zähneputzen erklärten. Erschreckend viele Kinder hatten keine Zahnbürste zuhause und wussten dementsprechend nicht einmal, wie man eine Zahnbürste hält. Gleichzeitig waren sie sehr interessiert daran, es zu lernen.
Die darauffolgenden Tage behandelten wir in der Praxis in Challa. Hierfür mussten wir jeden Tag zweimal einen steinigen, steilen Pfad erklimmen und sind deshalb nun sehr fit. Unsere freien Tage verbrachten wir mit schönen Wanderungen quer über die Isla. Wir besuchten sowohl den Süden als auch den Norden der Insel und waren begeistert von der schönen Landschaft und den Ausblicken.
Wir waren überrascht, wie intensiv die Kraft der Sonne war, durch die es tagsüber sehr warm wurde.
Wir können euch eine solche Reise sehr empfehlen. Wir haben einmalige Erfahrungen gemacht, herzliche Menschen getroffen und persönlich und fachlich viel Neues gelernt. Danke für die tolle Organisation!